Alltag: kleine Handlungen für ein nachhaltigeres Leben

Dass (fehlende) Nachhaltigkeit viel mit Konsumverhalten zu tun hat ist wohl klar. Es geht um Ressourcenverbrauch, Umweltzerstörung und Ausbeutung anderer Menschen. Durch kleine Änderungen können wir in der Masse viel bewirken: also wenn viele Leute jeden Tag viele kleine Änderungen machen, kommt ganz schön was zusammen.

Also: was kann ich tun, um ein gutes Leben zu führen?
Verantwortung zu übernehmen führt zum Gefühl der Handlungsfähigkeit und macht damit zufriedener.

Einkauf:

  • Ernährung:
    • regional / bio / fair trade / verpackungsfrei   (wenn mindestens eins der Kriterien erfüllt ist, hilft schon viel)
    • z.B. Kaffee: fair gehandelt, Stempelsieb (french press) nutzen statt Filter/Kapsel (regional wird ja schwierig, aber so sind die Erzeuger*innen schonmal am Gewinn beteiligt und du vermeidest Müll, allein die Herstellung der Filtertüten und Logistik bis die in deinem Abfall landen…)
    • Was muss ich vllt. gar nicht kaufen? – kann ich selbst anbauen, containern, vom food-sharing holen?
    • Ist mir Fleisch wirklich Wert, was da dran hängt (Tierleid, Antibiotika-Einsatz, Hormone, Treibhausgase, Ressourcenwahnsinn durch Futtermittel)?
  • Hygiene:
    • Was brauche ich wirklich?
    • Weiß ich was drin ist (Tierversuch, Erdölprodukte)?
    • z.B. Deo als Pumpspray statt Treibgasdose kaufen. Und nur natürliche Inhaltsstoffe. (alverde bei dm, Natron, Wolkenseifen…)
    • Gibt es Hausmittel für meine Zwecke? Zum Beispiel kann man zumindest im Herbst auch mal mit Kastanien waschen, du kannst Öko-Spüli nehmen etc.
  • Bekleidung:
    • es gibt fair gehandelte Klamotten (z.B. armed angels, als eigene Kategorie bei OTTO, natürlich in Eine-Welt-Läden und Waschbär-Versand…)
    • ihr könnt sicher auch bei Kleiderkreisel, auf dem Flohmarkt oder second-hand-Läden etwas finden
    • ganz viele Hintergrundinformationen zum Thema unter saubere-kleidung.de (clean-clothes-campaign)
  • Technik:
    • z.B. Fairphone nutzen,
    • Dinge reparieren,
    • Dinge teilen (die berühmte Bohrmaschine, die in ihrem Leben wenige Minuten benutzt wird, aber jede*r glaubt, eine eigene zu brauchen)

Konsum allgemein: nur kaufen, was ich wirklich brauche. Muss ich neu kaufen oder hat es jemand übrig? Gibt’s das auf’m Flohmarkt? Gibt es in meiner Gegend einen Umsonstladen? (was übrigens häufig gleich Kontakt zu tollen Menschen ergibt)

Finanzen:

  • Geld zu einer Ethik-Bank bringen und bei Anlagen etc. auf die Folgen achten (Vergleich und Übersicht)
  • macht mich Geld wirklich glücklich? Wieviel Zeit und Nerven möchte ich darauf verwenden, Geld zu bekommen/nicht zu verlieren?

Geschenke: Bastel etwas oder schenk gemeinsame Zeit, statt Produkte zu kaufen! Mit Freunden/Familie etwas organisieren, was zur gemeinsamen Freizeit wird, ist ein lang wirkendes Geschenk für alle (also du beschenkst dich selbst mit und wenn das als Gruppe klappt, wirst du auch jedes Mal beschenkt, wenn die anderen schenken).

Verkehr: Brauche ich wirklich ein Auto? Muss es ein eigenes sein? Kann ich Mitfahrer mitnehmen? Radfahren ist psychisch und physisch gesünder!

Arbeit: Es ist mitunter nicht leicht zu lernen, aber mach nur, was zu dir passt. Lass dich nicht verheizen. Was ist dir wichtiger: Geld oder Zeit? Welche Bedürfnisse kann (Erwerbs-)Arbeit erfüllen? – Tut dein Job das? Welche Folgen hat dein Job global – stellst du etwas her oder machst eine Dienstleistung, die gut ist für die Welt? Sei mutig genug auszusteigen oder zu wechseln – die meiste Panikmache ist ein soziales Konstrukt und meistens sind die Folgen ganz andere oder weniger schlimm als befürchtet. Ich spreche da aus Erfahrung 😉

Engagement: Gibt es ein Herzensthema, wo ich mich in einem Verein / Initiative einsetzen kann? Gehe ich manchmal zu Treffen, motiviere ich andere, gehe ich auf Demos und Podiumsdiskussionen, unterzeichne ich Petitionen… ? Konstruktiv bleiben ist viel gesünder für dich und deine Umwelt. Versuche etwas zu bewegen, anstatt etwas aufzuhalten.

Allgemein zu den einzelnen Schritten oben: Wenn ich erst einmal begonnen habe, mein Leben zu ändern und auch Leute finde, denen das ebenfalls wichtig ist, macht es Spaß! Es ist viel mehr Erfolgserlebnis als Verzicht.  Es geht nicht um’s Ziele erreichen (nicht schlecht fühlen, für das, was ich „falsch“ mache), sondern um den Weg, den ich gehe. Freu dich über das, was passiert, während du unterwegs bist. 🙂

Für die ganz kritischen unter euch: natürlich ist Konsumverhalten allein keine echte Option für sozialen Wandel. Am Beispiel Demokratie